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Nr. 14/2020

Ende der Pandemie – Ende der Notbetreuung an Schulen. Erzieher*innen müssen es richten

Etwas unerwartet und vor allem ohne Beteiligung der Beschäftigten hat Senatorin Sandra Scheeres verkündet, dass ab den Sommerferien die Notbetreuung an den Berliner Schulen beendet ist und eine reguläre Ferienbetreuung stattfinden wird. Mit einem Antrag können nun sogar Eltern eine Ferienbetreuung erhalten, die bisher keinen Anspruch darauf haben.

Frau Scheeres erklärt die Pandemie also für beendet und verabschiedet sich in die Sommerferien mit einem „Danke liebe Erzieher*innen, ihr werdet es schon richten“. Zurück lässt sie offene Fragen und vor allem Verunsicherung unter den Kolleg*innen.

Doreen Siebernik, Vorsitzende der GEW BERLIN erwartet umgehend konkrete Klärungen mindestens zu folgenden Fragen und stellt fest: „Das Schließen unbegrenzter Neuverträge ist schwierig, denn zusätzliches Personal ist nicht in Sicht, da Neueinstellungen nicht mehr realisierbar sind. Wie ist eine Tagesreinigung gesichert? Viele Schulen arbeiten in Schulverbünden, wie soll jetzt die Ferienbetreuung an jeder Schule organisiert werden? Auch die Frage des Mittagessens ist für viele Schulen noch nicht gelöst. Wie wird mit geplanten Schließzeiten in den Sommerferien verfahren? Wie ist eine Ferienbetreuung mit umfassenden Baumaßnahmen vereinbar? Wie passen die Pläne zur Grundreinigung der Schulen mit Ferienbetreuung an allen Grundschulen zusammen?“

Mit Blick auf die Kinder und die Situation in den Familien ist ein Öffnen der Schulen sicherlich sinnvoll. Klar ist aber auch, dass Mindestabstände im Grundschulbereich ohnehin problematisch sind, da eine strikte Einhaltung unrealistisch ist. Hierauf mit dem Hygieneplan zu antworten und auf regelmäßiges Händewaschen hinzuweisen, greift zu kurz. Verlässliche Schutzkonzepte wurden immer noch nicht erarbeitet. Hinzu kommt, dass in der Ferienbetreuung oft Kooperation mit Vereinen und Jugendgruppen stattfinden, auch hier fehlen klare Ideen seitens der Senatorin.

„Die Senatorin muss ein Konzept für diese besondere Ferienbetreuung erarbeiten, welches all die aufgezählten offenen Fragen klärt und gleichzeitig genügend personelle und materielle Ressourcen zur Verfügung stellt. Sie darf diese wichtige Verantwortung nicht einfach den Schulen und Kolleg*innen überhelfen“, fordert Doreen Siebernik und bietet gleichzeitig ihre Hilfe bei der Erarbeitung eines solchen Konzepts an. „Natürlich steht die GEW BERLIN hier an der Seite der Kolleg*innen, denn Urlaubsansprüche und die beschlossenen Urlaubspläne gelten trotz der neuen Regelungen weiter“, so Siebernik.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46