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Nr. 14/2021

Erst impfen, dann öffnen – GEW vermisst echte Fürsorge

Schockiert haben die Erzieher*innen der Berliner Kindertagesstätten gestern zunächst wieder nur aus der Presse erfahren, dass ab Dienstag, den 9. März die Berliner Kindertagesstätten in den sogenannten Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen wechseln. Die GEW BERLIN kritisiert vehement, dass die Beschäftigten erneut nicht vorab informiert und an der Entscheidung beteiligt wurden. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum vor der Öffnung der Kitas nicht die Impfung der Erzieher*innen abgewartet wurde“, kritisierte die Vorsitzende der GEW BERLIN, Doreen Siebernik.

„Wieder einmal wird der Gesundheitsschutz der Erzieher*innen hintenangestellt, obwohl die politisch Verantwortlichen wissen, dass die Gruppe der Erzieher*innen am meisten von Corona- Erkrankungen betroffen ist. Echte Fürsorge und Verantwortung für die Berliner Erzieher*innen muss anders aussehen“, sagte Siebernik.

Während Eltern sich die gesamte Krise hindurch auf die Erzieher*innen in der Notbetreuung verlassen konnten, werden nun alle Eltern – berechtigterweise – ihren Kitaplatz in Anspruch nehmen. Die GEW BERLIN ist der Ansicht, es hätte einen längeren Vorlauf gebraucht, um das Kitasystem auf die Vollversorgung vorzubereiten. „Der Verweis von Bildungssenatorin Sandra Scheeres auf den Hygieneplan hilft unseren Kolleg*innen in den Kitas nicht wirklich, denn der Hygieneplan hat sich zuletzt schon nicht bewährt. Zudem kommt, dass volle Kitas und eine parallele Impfung zu weiteren Engpässen in den Kitas führen – die Belastung wird noch weiter steigen“, so die GEW-Landesvorsitzende.

Eine aktuelle Studie der AOK bestätigt, dass Beschäftigte in Erziehungsberufen das höchste Infektionsrisiko tragen: Sie waren zwischen März und Oktober 2020 am häufigsten wegen einer COVID-19-Infektion krankgeschrieben.

 

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46