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Nr. 13 / 2017

Gehaltslücke schließen – 8000 im Streik!

Die Angestellten in den Berliner Schulen, Kitas, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen der Stadt haben auch am zweiten Streiktag in dieser Woche ein Ausrufezeichen gesetzt. 8.000 Erzieher*innen, Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen und Hochschulbeschäftigte legten am zweiten aufeinander folgenden Streiktag die Arbeit nieder, nachdem die GEW BERLIN und ver.di sie dazu aufgerufen hatten.

„Morgen beginnt in Potsdam die dritte Runde der Tarifverhandlungen. Dann wird sich zeigen, ob Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen unsere Botschaft verstanden hat“, sagte der Tarifexperte der GEW BERLIN, Udo Mertens. „Dem Senat bietet sich die Chance, die Bezahlungslücke zwischen Berlin und den anderen Bundesländern zu schließen und den öffentlichen Dienst in Berlin wieder konkurrenzfähig zu machen. Wenn dies nicht gelingt, wird Berlin seinen Bedarf an pädagogischen Fachkräften nicht länger decken können!“, warnte Mertens auf der Streikkundgebung vor dem Rathaus Schöneberg.

Die Gewerkschaften fordern eine Erhöhung der Tabellenentgelte im Gesamtvolumen von 6 Prozent, die Einführung einer Stufe 6 in den Entgeltgruppen 9 bis 15 und die Angleichung der Bezahlung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder an die der Kommunen. Bereits gestern waren dafür rund 8.000 Beschäftigte in den Ausstand getreten. Heute wie gestern musste ein Großteil der Kitas geschlossen bleiben. Unterricht findet nur sehr eingeschränkt statt.

„Mir geht es in erster Linie um die Wertschätzung meiner Arbeit“, erklärte Monika Ulbrich, Facherzieherin für Integration in der Kita Wissmannstraße in Neukölln. Die Erzieherin fragt sich: „In den Kitas außerhalb Berlins wird für meine Arbeit bis zu 430 Euro mehr gezahlt – ist frühkindliche Bildung in Berlin weniger wert?“

„Als Angestellte fühlt man sich wie eine Lehrerin zweiter Klasse. Für die gleiche Arbeit sind wir deutlich schlechter gestellt“, betonte Anne Priebsch von der Ernst-Litfaß-Schule in Wittenau. „Die Einführung einer Stufe 6, wie wir sie fordern, könnte der Ungleichheit und Unzufriedenheit im Lehrerzimmer entgegenwirken“, ist die Lehrerin überzeugt.

Morgen und übermorgen findet in Potsdam die dritte Verhandlungsrunde statt. Die GEW BERLIN wird mit zahlreichen Kolleg*innen auch in Potsdam für eine lautstarke Untermalung sorgen.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46