Nr. 34 / 2011
Grundschulen müssen gestärkt werden
Die GEW BERLIN fordert deutliche Verbesserungen für den Bereich der Grundschulen, nachdem in der vergangenen Legislaturperiode der Schwerpunkt auf der Strukturreform beziehungsweise den Integrierten Sekundarschulen lag.
Auch auf die Grundschulen sind in den vergangenen Jahren erheblich mehr Aufgaben zugekommen, ohne dass hier entsprechendes zusätzliches Personal zur Verfügung gestellt wurde.
Insbesondere fordert die GEW BERLIN eine konsequente Doppelsteckung durch Lehrkräfte und ErzieherInnen im Bereich der Schulanfangsphase. Hier gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Kritik an der unzulänglichen Ausstattung, ein Grund dafür, dass Schulen sich von dem Modell abwenden.
Außerdem brauchen auch Grundschulen Funktionsstellen.
Sigrid Baumgardt, Vorsitzende der GEW BERLIN: „Es ist nicht einzusehen, warum ausschließlich Grundschulen, außer der Schulleitung und Konrektoren, überhaupt keine Funktionsstellen zur Erledigung der vielfältigen Aufgaben haben. Außerdem sind die Konrektoren immer noch mit nur 4 Stunden entlastet, trotz aller zusätzlichen Herausforderungen. Diese Zahl muss ebenfalls deutlich erhöht werden.“
Stärkung der Grundschule heißt auch Stärkung des längeren gemeinsamen Lernens. Der pädagogischen und gesellschaftlichen Integrationsfunktion der 6-jährigen Grundschule steht der weitere Ausbau grundständiger Gymnasien entgegen.
Herausforderungen liegen auch im Bereich der individuellen Förderung. Sowohl für die Sprachförderung als auch für den gemeinsamen Unterricht behinderter und nichtbehinderter SchülerInnen braucht die Grundschule mehr strukturelle Unterstützung. Bei der Sprachförderung müssen die Zuweisungen mindestens denen der Sekundarstufe entsprechen, die Zuweisung für SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf muss wieder mindestens 3,5 Stunden pro Kind betragen und verbindlich zugewiesen werden.
Sigrid Baumgardt: „Alle Reformen und Umsteuerungsprozesse im Bereich der Schule bedürfen zwingend mehr Glaubwürdigkeit. Das heißt mehr Personal für mehr Aufgaben an die Schulen und insbesondere keinen weiteren Abbau von Ressourcen. Dies trifft insbesondere auf die individuelle Zuweisung für sonderpädagogischen Förderbedarf im Rahmen der Integration zu.“