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Nr. 12/2020

Jetzt Weichen für ein neues Lernen und Lehren stellen!

Die GEW BERLIN ruft die Senatsbildungsverwaltung dazu auf, alle Schulen anzuweisen, bei der Rückkehr der Schülerinnen und Schüler in die Schulen weitestgehend auf Leistungsbewertungen zu verzichten. Stattdessen sollten die Schulen die pädagogische Begleitung der Schüler*innen in den Vordergrund stellen, fordert die GEW BERLIN.

„Die Präsenzzeiten in den Schulen sollen die Kinder und Jugendlichen unterstützen, die Familien entlasten und das Homeschooling begleiten. In dieser herausfordernden Zeit muss das Lernen an sich und das soziale Miteinander im Mittelpunkt stehen und nicht der Lernstoff“, forderte Karin Petzold, Leiterin des Vorstandsbereiches Schule der GEW BERLIN. Der Druck auf die Schüler*innen dürfe sich nicht weiter erhöhen.

Für das Nebeneinander von Präsenz- und Fernunterricht, das für die Wochen bis zu den Sommerferien angedacht ist, müssen die Schulen jetzt endlich mit der notwendigen digitalen Infrastruktur ausgestattet werden, forderte die GEW BERLIN außerdem. Dazu gehören Breitband, Server, IT-Leihgeräte für Schüler*innen und Lehrkräfte und auch Mailadressen für Lehrkräfte und Erzieher*innen sowie IT Fachleute, die beim sachgerechten Umgang und der Wartung zur Seite stehen. „Anstatt Zeit und Geld in die Vergabe von Qualitätssiegeln zu stecken, sollten die Ressourcen auf Bezirksebene eingesetzt werden, um den Bedarf zu erheben und die Schulen, die unterausgestattet sind, direkt zu unterstützen. Das sollte auch unabhängig von den Medienentwicklungsplänen erfolgen, da noch nicht alle Schulen Konzepte erarbeiten konnten“, sagte Lydia Puschnerus, Co-Leiterin des Vorstandsbereiches Schule. Puschnerus unterstrich: „Wir brauchen schnellstmöglich mehr IT-Betreuer*innen für das Aufsetzen und Warten der technischen Infrastruktur. Es darf nicht alles auf den Schultern der Kolleginnen und Kollegen abgeladen werden.“

Die GEW BERLIN sieht auch einen großen Regelungsbedarf für die Nutzung digitaler Kommunikation und Verarbeitung in Schulen. „Hier müssen von der Senatsbildungsverwaltung endlich verlässliche und datenschutzkonforme Regeln entwickelt werden. Diese sind zwingend von den Beschäftigtenvertretungen mitzubestimmen“, sagte Puschnerus. Aktuell sei der Wildwuchs unter den technischen Lösungen riesig und die Verunsicherung bei den Lehrkräften groß. 
 

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46