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Nr. 15/2020

Öffnung von Kitas und Schulen kopf- und ideenlos

Mit der vollständigen Wiedereröffnung von Kitas und Schulen noch in diesem Monat reagiert Senatorin Sandra Scheeres auf den Druck aus den Familien, verliert aber völlig den Blick für die Beschäftigten. „Auch wir wollen gerechte Bildung für Alle. Auf Abstandsregeln zu verzichten und Hygienekonzepte über Bord zu werfen, ist aber verantwortungslos,“ betonte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN. „Frau Scheeres verliert kaum ein Wort zu Risikogruppen und führt die Öffentlichkeit mit einer vermeintlichen Überausstattung der Schulen in die Irre. Keine einzige Schule in Berlin verfügt über mehr als 100 Prozent Personalausstattung“, stellte Erdmann fest.

Doreen Siebernik, Vorsitzende der GEW BERLIN, kritisierte: „Die Mitbestimmungsrechte der gewählten Personal- und Frauenvertretungen wurden von Frau Scheeres wiederholt ignoriert. Auch die zugesagte Beteiligung der GEW BERLIN ist ausgeblieben. Die Bildungssenatorin hat damit erneut eine Chance vertan, breitere Zustimmung für ihre Maßnahmen zu bekommen.“ Siebernik machten deutlich, dass Bildung kann nur gelingen kann, wenn die Pädagog*innen mitgenommen werden. „Die heutigen Entscheidungen wurden getroffen, ohne die Menschen aus der pädagogischen Praxis mit ihren Erfahrungen der letzten Wochen einzubeziehen. Der Hygieneplan ist in vollen Schulen und Kitas nicht umzusetzen. Es fehlt an tragfähigen Konzepten und Lösungen für gute Lern- und Arbeitsbedingungen.

Die GEW BERLIN wird in der nächsten Woche ihre eigenen Überlegungen zur Öffnung von Schule und Kita beraten und mit eigenen Vorschlägen an die Öffentlichkeit gehen.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46