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Nr. 46 / 2017

Protest wegen desolater Zustände an Spandauer Schule

Defekte Fenster, undichte Dächer, mehrwöchiger Legionellenbefall, defekte Gasversorgung, mangelhafte Brandschutzwege, Ausfall der Brandmeldeanlage, Wasserschäden, atemwegsreizende Mikrofasern und zuletzt die Ablösung von Deckenteilen machen den Kolleg*innen der Carlo-Schmid-Oberschule in Spandau seit Jahren zu schaffen. Heute Morgen protestierten Beschäftigte vor der Schule gegen die desolaten Zustände.

„Seit mehreren Jahren laufen die Sanierungsarbeiten nur schleppend voran. Täglich belasten Staub, Lärm und Dreck die Arbeits- und Lernbedingungen von über 1.000 Schüler*innen sowie 140 Beschäftigten. Fehlende Dämmplatten erhöhen zusätzlich den Lärmpegel und lassen die oberen Räume im Winter auf niedrige Temperaturen auskühlen“, erläuterte Arne Schaller, Personalrat in Spandau und Leiter des Vorstandsbereichs Öffentlichkeitsarbeit in der GEW BERLIN.

Bis 2020 werden die Arbeiten an Dächern und Fenstern noch dauern. Erst dann sollen die eigentlichen und dringend nötigen Renovierungsarbeiten beginnen. „Die Zustände erlauben es nicht, dass ich meinen eigenen Ansprüchen gerecht werde“, sagte Kerstin Weißert, Lehrerin der Carlo-Schmid-Oberschule. „Das Arbeitsklima verschlechtert sich zunehmend. Wir fühlen uns einfach nicht gewertschätzt“, so Weißert.

Vor dem Hintergrund der vielen anstehenden Bau- und Sanierungsmaßnahmen – nicht nur an der Spandauer Schule – ist es aus Sicht der GEW BERLIN wichtig, die Kollegien rechtzeitig zu informieren. „Die zeitlichen Abläufe müssen transparent gemacht werden. Die Pädagog*innen müssen mehr mitgenommen und in Kenntnis gesetzt werden, wann an ihrem Schulstandort welche Baumaßnahme ansteht und wie lange sie dauert. Ansonten wachsen Frust und Leidensdruck immer weiter an“, sagte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN.

Der GEW-Vorsitzende kritisierte darüber hinaus das Vorgehen von Bildungssenatorin Sandra Scheeres, den Schulleitungen öffentliche Kritik am Zustand der Schulgebäude zu untersagen. „Haltung zeigen gerade jene Schulleiter*innen, die Missstände anprangern und nach Lösungen suchen. Sie wissen besser als alle anderen, was an der eigenen Schule nicht gut läuft“, betonte Erdmann. „Dass viele Schulen sanierungsbedürftig sind, haben der Senat und die Bezirke zwar inzwischen erkannt. Der Fall der Carlo-Schmid-Oberschule zeigt aber, dass das Erkennen alleine nicht reicht. Es braucht den öffentlichen Druck.“ 

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46