Zum Inhalt springen

Nr. 48 / 2017

Zwei Tage Streik an jüdischen Schulen

Zwei Drittel aller Lehrkräfte am Jüdischen Gymnasium Moses Mendelssohn und an der Heinz-Galinski-Schule haben heute ganztägig ihre Arbeit niedergelegt. Mit dem Warnstreik verfolgen die Lehrkräfte das Ziel, die Jüdische Gemeinde zu Tarifverhandlungen mit der GEW BERLIN zu bewegen, um ihre Einkommens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern.

„Die Lehrkräfte der jüdischen Schulen wollen eine Bezahlung auf dem Niveau, das für Tarifbe-schäftigten des Landes Berlin gilt. Das ist ihr gutes Recht“, erklärte Udo Mertens, Leiter des Vor-standsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik der GEW BERLIN. Seit 2014 fordert die GEW BERLIN einen Tarifvertrag mit dem Ziel verlässlicher, verbindlicher und transparenter Regelungen der Arbeits- und Entgeltbedingungen. „Ich habe den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Berlin, Herr Dr. Joffe unzählige Male aufgefordert, in Tarifverhandlungen einzutreten. Er hat es nicht einmal für angebracht gehalten, auf die Schreiben zu antworten und aus den bisherigen Streiks die aus der Sicht der Beschäftigten notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten an den jüdischen Schulen sieht anders aus. “, erläuterte Mertens.

Zusagen der Gemeinde, schulinterne Regelungen unter demokratischer Beteiligung der Lehrkräfte zu treffen, seien nicht eingehalten worden. „Weder die Gewerkschaften noch der Vertrauensrat werden von Herrn Joffe einbezogen. Seit Jahren gibt es keine ernsthafte demokratische Beteiligung der Beschäftigten. Die Arbeitsbedingungen der Pädagog*innen verschlechtern sich kontinuierlich. Deshalb haben im letzten Jahr viele voll ausgebildete Lehrkräfte die jüdischen Schulen verlassen“, sagte Mertens weiter.

Die GEW BERLIN will den tariflosen Zustand beenden und verlässliche und rechtssichere Regelungen für alle Beschäftigten der jüdischen Schulen in einem Tarifvertrag festschreiben. „Wir fordern eine Bezahlung analog den für Tarifbeschäftigte des Landes Berlin geltenden Regelungen und einen Tarifvertrag, der den besonderen Bedingungen in der Jüdischen Gemeinde natürlich Rechnung trägt“, sagte Mertens.

Der Warnstreik wird morgen fortgesetzt. Die Streikenden treffen sich um 7.30 Uhr vor der Heinz-Galinski-Schule.

Ihr Ansprechpartner für Rückfragen ist Udo Mertens: 0151-15134654.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46