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Nr. 25/2024

Perspektive der Referendar*innen bei neuem Landesinstitut einbeziehen

Die GEW BERLIN mahnt eine stärkere Einbeziehung der Referendar*innen, Seminarleiter*innen und Lehrkräfte in die inhaltliche Planung des neuen Landesinstituts an. Das ergab ein Fachtag der GEW BERLIN zu Veränderungen des Referendariats im Rahmen des geplanten Landesinstituts, der am 15. Juni stattgefunden hat. „Die Diskussion über Veränderungen im Referendariat mit der Gründung des neuen Landesinstituts findet bisher hinter verschlossenen Türen statt. Es kann daher niemanden wundern, dass die Gerüchteküche brodelt“, erklärte Martina Regulin, Vorsitzende der GEW BERLIN. Sie forderte, derart weitreichende Änderungen in einem transparenten Prozess unter Beteiligung der Betroffenen umzusetzen.

Die GEW BERLIN und der Personalrat der Lehramtsanwärter*innen haben ihre Kritik in einem Gespräch mit Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch am 19. Juni vorgebracht und gefordert, die Kompetenz der Expert*innen aus allen Phasen der Lehrkräftebildung in die inhaltliche Planung des Landesinstituts einzubeziehen.

Nele Hoffschildt, Vorsitzende des Personalrats der Lehramtsanwärter*innen im Land Berlin, erklärte dazu: „Wir sind offen für Veränderungen im Referendariat. Diese dürfen aber kein Sparmodell sein. Neue Lehrkräfte müssen gut ausgebildet und dürfen nicht schon im Referendariat verheizt werden. Die Qualität der Lehrkräftebildung darf nicht der Bedarfsdeckung zum Opfer fallen. Umso mehr freut es mich, dass uns Frau Günther-Wünsch ihre Teilnahme an der Personalversammlung der Referendar*innen am 1. Oktober zugesichert hat. Hier ergibt sich für sie die Möglichkeit, die Entscheidung zur Erhöhung der Stundenverpflichtung im Referendariat zu erläutern und sich mit dem Solidaritätsaufruf direkt an die betroffenen Lehramtsanwärter*innen zu wenden."

Bei dem GEW-Fachtag zum Referendariat am 15. Juni haben die teilnehmenden Expert*innen aus allen Phasen der Lehrkräftebildung zahlreiche Vorschläge und Forderungen erarbeitet, die in die weitere Diskussion eingebracht werden. Dazu gehört unter anderem eine professionelle beratende Begleitung der Referendar*innen durch Mentor*innen in den Schulen mit entsprechenden Ermäßigungsstunden. „Wenn die Schulen eine größere Rolle in der Lehramtsausbildung spielen sollen, muss die Kompetenz und Erfahrung der Fachseminarleiter*innen einbezogen und die Betreuung in den Schulen deutlich gestärkt werden. Außerdem muss der Zusammenhalt und der Austausch der Referendar*innen in Seminar-Teams erhalten bleiben“, so Hoffschildt weiter.

Unabdingbar ist nach Auffassung der GEW zudem eine bessere Vereinbarkeit der Ausbildung im Referendariat mit Care-Verpflichtungen durch veränderte Seminarzeiten und durchgehend hybride Seminarangebote. Darüber hinaus muss über neue Bewertungsformate anstelle der beiden Prüfungsstunden nachgedacht werden, die mit der Realität des Unterrichts in der Regel nichts zu tun haben. Nicht zuletzt müssen die Bezüge im Referendariat deutlich erhöht werden. Von 1.600 Euro Brutto bei einem Vollzeitjob kann niemand leben in dieser Stadt.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Privat:  030 / 219993-46