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Nr. 32 / 2015

Presseerklärungen der GEW BERLIN 2015

Ab Montag, 12.10.2015, muss ein Teil des Jugendamtes Mitte erneut für eine Woche schließen. Grund ist die völlige Überlastung und massive personelle Unterausstattung des Jugendamtes.

Andreas Kraft, Leiter des Vorstandsbereichs Kinder-, Jugendhilfe und Sozialarbeit der GEW BERLIN sagt dazu: „Im Jugendamt Mitte bearbeitet ein Sozialarbeiter im Schnitt 70 bis 80 Kinderschutzfälle. Das ist ein völlig unverantwortbarer Umgang mit dem Wohl und der Sicherheit von Kindern und Jugendlichen. Ein Sozialarbeiter im Regionalen Sozialen Dienst des Jugendamtes kann seine wichtige Aufgabe nur dann erfüllen, wenn er höchstens 28 Familien betreut.“

Senatorin Scheeres hatte im März einen Maßnahmenkatalog vorgestellt, der sicher stellen sollte, dass der Regionale Soziale Dienst der Jugendämter (RSD) gute Arbeit leisten kann. Als Ziel wurde formuliert, dass ein Sozialarbeiter im RSD nicht mehr als 65 Familien betreuen solle. Aktuell sind dem Jugendamt Mitte ganze vier zusätzliche Stellen zugesagt. Weiterhin sind in allen Jugendämtern in Berlin viele Stellen unbesetzt, weil die extrem belastende und aufreibende Arbeit im RSD für Bewerber nicht attraktiv ist. Viele Berufsanfänger verabschieden sich aufgrund der Arbeitsbedingungen nach kurzer Zeit vom Arbeitsfeld des RSD.

Andreas Kraft: „Die bisher zugesagten zusätzlichen Stellen für die Regionalen Dienste reichen bei weitem nicht aus. Der Senat muss jetzt endlich die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen, auch zur Betreuung minderjähriger Flüchtlinge. Alles andere kommt einer Bankrotterklärung gleich.“

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46