Nr. 09 / 2012
Reform der Lehrer*innnenbildung braucht Öffentlichkeit und Transparenz
Zur Einsetzung der Expertenkommission Lehrerbildung erklärt Sigrid Baumgardt, Vorsitzende der GEW BERLIN: „Wir begrüßen es, dass Senatorin Scheeres die Reform der Lehrer*innenbildung zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit macht. Eine attraktive Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer für alle Schulstufen ist der Schlüssel, um ausreichend Nachwuchs für diesen anspruchsvollen Beruf zu gewinnen.
Wir erwarten, dass die Expertenkommission die an der Lehrer*innenbildung beteiligten Praktiker und Praktikerinnen in die Diskussion einbezieht. Dazu gehören die Studierenden und Referendare ebenso, wie Vertreterinnen der Hochschulen und der schulpraktischen Seminare. Auch die GEW muss gehört und eingebunden werden. Die Reform kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten sich mit den Vorhaben identifizieren und ihre Kompetenz einbringen können.“
Nach Ansicht der GEW BERLIN müssen die Reformfehler, die bei der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge in der Lehrer*innenbildung gemacht wurden, rasch korrigiert werden. Notwendig sind ein zweijähriges Masterstudium, einschließlich eines Praxissemesters, sowie ein mindestens 18 Monate umfassendes Referendariat für alle angehenden Lehrerinnen und Lehrer. Das ist Konsens, denn so steht es auch im Koalitionsvertrag.
Die Ausbildungsinhalte müssen mit den gestiegenen und neuen Anforderungen des Schulalltags Schritt halten. Dazu gehören die individuelle Förderung bei einer heterogenen Schüler*innenschaft genauso wie die Inklusion, der Ganztag, die Kooperation mit anderen Berufsgruppen und der Umgang mit Krisen der Schüler und Schülerinnen.