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Nr. 1/2022

Schulen brauchen Unterstützung beim Umgang mit Personalengpässen

Die GEW BERLIN fordert eine Strategie zum Umgang mit der Personalnot an Schulen in Folge der Omikron-Welle. „In Anbetracht der wachsenden personellen Engpässe an den Schulen brauchen wir ein Konzept, nach welchem die Schulen entsprechend ihrer personellen Kapazitäten die Stundentafel und somit das Präsenzangebot reduzieren können“, forderte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN.

Der Stufenplan wird der Situation nicht gerecht. Bei massiven Personalausfällen ist der Schulbetrieb auch im Wechselmodell nicht aufrecht zu erhalten. In einem Schreiben der Senatsbildungsverwaltung vom 22.12.21 wird den Schulen zwar eingeräumt, in Absprache mit der Schulaufsicht die Schulorganisation zu verändern. „Dies reicht aber nicht als Fahrplan für die nächsten Wochen. An vielen Schulen gibt es bereits keine Vertretungsreserven mehr und die Ausfälle sind enorm. Die Schulen werden mit der Situation allein gelassen“, kritisierte Erdmann.

Die GEW BERLIN erwartet von der Senatsbildungsverwaltung eine Definition von Mindestanforderungen in Bezug auf die Stundentafel und die Bildungsinhalte – für den Fall, dass auf Grund des Personalausfalls das Präsenzangebot vor Ort reduziert werden muss.

An den Grundstufen muss für diesen Fall die Frage der Betreuung geregelt werden. Die GEW BERLIN fordert, dass die zusätzliche Betreuung an einen nachgewiesenen Bedarf gekoppelt sein sollte. Die Betreuung darf nicht einseitig zu Lasten der Erzieher*innen gestaltet sein.

Aus Sicht der GEW BERLIN müssen weiterhin zusätzliche Schutzvorkehrungen getroffen werden, damit Schulen weiter das Präsenzangebot aufrechterhalten können. So sollten tägliche Test nicht nur nach den Ferien, sondern dauerhaft zum Einsatz kommen und der gesamten Schulgemeinschaft angeboten werden.

Erdmann schlägt zudem vor: „Um Ansteckungsrisiken in der Schule zu minimieren, sollten die Schulen konkrete Modelle zur Umsetzung der Kohortierung an die Hand bekommen, über deren Umsetzung sie in den schulischen Gremien entscheiden. Es sollte ermöglicht werden, dass lerngruppenübergreifende Angebote wie AGs oder Wahlpflichtkurse alternierend stattfinden, damit sich Schüler*innen verschiedener Lerngruppen nicht durchmischen. Im Ganztag sollten stabile Gruppen (auch im Früh- und Spätdienst) gebildet werden. Auch eine Bündelung von Unterrichtsstunden würde bei der Kontaktreduzierung helfen, indem möglichst wenige Pädagog*innen pro Lerngruppe zum Einsatz kommen.“

Unter den aktuellen Bedingungen braucht es klare Leitlinien in Bezug auf schulisch organisierte Gruppenfahrten.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46