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Aktionstag der Lehrbeauftragten am 6. November 2014

Bei einer zentralen Aktion vor der Senatswissenschaftsverwaltung in Berlin protestierten am 6.11. ca. 60 Lehrbeauftragte und weitere Hochschulangehörige gegen unsichere Jobs und niedrige Honorare.

Letzte Aktualisierung: 07.11.2014

Mit einem „Beschwerde-Chor“ nach der Musik von „Freude schöner Götterfunken“ (L. v. Beethoven) sowie einer Pantomime „Lehrbeauftragte stehen auf“ haben sie auf die sozial, rechtlich und finanziell prekäre Lage vieler der bundesweit über 85.000 Lehrbeauftragter aufmerksam gemacht.

Sie übergaben eine gemeinsamen Resolution von GEW, Deutscher Orchestervereinigung e.V. (DOV), Bundeskonferenz der Sprachlehrbeauftragten an deutschen Hochschulen (BKSL) und Bundeskonferenz der Lehrbeauftragten an Musikhochschulen (BKLM) an die Senatswissenschaftsverwaltung.

Darin fordern die Lehrbeauftragten der beteiligten Organisationen u. a., dass für Daueraufgaben auch dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse eingerichtet werden, die Stundensätze der Lehrbeauftragten an die Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst angepasst werden und Lehrbeauftragte mehr Wahl- und Mitbestimmungsrechte in den Hochschulen erhalten (s. nachfolgender Download-Link)

Zuvor hatten die vier beteiligten Organisationen am 30.10.2014 eine gemeinsame Pressekonferenz zum Aktionstag durchgeführt. Das Hintergrundmaterial mit den Zahlen zur Situation Lehrbeauftragter kann ebenfalls nachfolgend heruntergeladen werden.

Berliner Resolution von GEW, DOV, BKLM und BKSL zum bundesweiten Aktionstag der Lehrbeauftragten an Hochschulen am 6. November 2014 (pdf | 87,31 KB)

Material zur Pressekonferenz am 30.10.2014 mit den Zahlen zur Situation der Lehrbeauftragten (pdf | 554,28 KB)

weiteres Hintergrundmaterial zur Pressekonferenz am 30.10.2014 (pdf | 373,79 KB)

 

Unsere Aktivitäten tragen bereits erste Früchte: Am Mittwoch, den 05.11.2014 hat sich der Wissenschaftsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses in einem Schwerpunkt-TOP mit der Situation der Lehrbeauftragten an den Berliner Hochschulen befasst. An der Sitzung nahmen auch zahlreiche Lehrbeauftragte teil. Linda Guzzetti, die Sprecherin der AG Lehrbeauftragte der GEW BERLIN hat im Namen der GEW BERLIN eine Stellungnahme in der Anhörung abgegeben.

Angehört wurden auch die Vizepräsidentin der HTW, Prof. Müller und der Vizepräsident der TU Berlin, Prof. Heis. Einen Bericht über die Sitzung erstellen wir noch.

Stellungnahme der GEW BERLIN im Wissenschaftsausschuss am 05.11.2014 (pdf | 169,20 KB)

Darüber hinaus gab es viele dezentrale Aktionen rund um den Aktionstag vor Ort in den Berliner Hochschulen und bundesweit.

Beispiele:

  • An der UdK (Berlin) gab es am 04.11.2014 einen Hochschul-Aktionstag, um die Arbeit der Lehrbeauftragten zu würdigen und Verbesserungen zu fordern.
  • An der FU Berlin fand am 29.10.2014 eine Podiumsdiskussion zu den Arbeitsbedingungen der Lehrbeauftragten statt.
  • In Rostock gab es am 23.10.2014 eine Podiumsdiskussion über die Arbeitsbedingungen der Lehrbeauftragten mit Vertreter*innen der Hochschulen und des Ministeriums von Mecklenburg-Vorpommern stattfinden.
  • In Köln und an weiteren 14 Standorten der Musikhochschulen werden Lehrbeauftragten-Sprecher*innen Aktionen vor Ort organisiert.
  • In Frankfurt (Oder) wird eine Flash mob organisiert.

Übersicht Aktionen Lehrbeauftragte (Stand 03.11.14) (pdf | 140,41 KB)

Hintergrund:

Mit dem Aktionstag der Lehrbeauftragten soll die Öffentlichkeit auf die prekäre Situation der Lehrbeauftragten an den Hochschulen aufmerksam gemacht werden. Hochschulen und Politik können bei der überwältigenden Zahl von bundesweit rund 90.000 Lehrbeauftragten (vgl. Statistisches Bundesamt: 2013) nicht mehr wegschauen und das Problem nicht mehr kleinreden. Jetzt muss die Öffentlichkeit den Druck auf die Entscheidungsträger*innen erhöhen.
Die eigentliche Funktion der Lehraufträge, zeitweise externe Fachleute an die Hochschulen zu bringen, um das Lehrangebot zu ergänzen, wird an nahezu jeder Hochschule unterlaufen. Denn viele Lehrbeauftragte erledigen Daueraufgaben und decken bedeutende Anteile des regulären Lehrbedarfes ab. An den Musik- und Kunsthochschulen, den ehemaligen Fachhochschulen sowie an den Sprachenzentren würde der Lehrbetrieb ohne Lehrbeauftragte zusammenbrechen. Ohne Lehrbeauftragte könnten die Hochschulen ihre originäre Aufgabe ‚Lehren und Forschen‘ nicht durchführen.
Siehe dazu die Zahlen der Senatsverwaltung in der Antwort von 27.1.14 auf eine Kleine Anfrage (Drucksache 17 / 12 848). Lehrbeauftragte bekommen keinen Arbeitsvertrag und lediglich eine pro-Stunden-Vergütung, die einer Aufwandsentschädigung gleich kommt.
Die Lehrbeauftragten fordern die Anerkennung ihrer Leistung im Hochschulbetrieb durch das Einrichten von Stellen für Daueraufgaben und eine Bezahlung entsprechend ihrer Tätigkeiten.

Links: