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Schwarzbuch: Beschäftigung in der Weiterbildung

Die GEW wendet sich mit diesem Schwarzbuch gegen die unzumutbaren Arbeitsbedingungen in der Weiterbildung, gegen die Ausweitung prekärer Arbeit in diesem Bildungsbereich. Betroffene Lehrkräfte kommen zu Wort, ebenso Wissenschaftler mit ihrer Expertise „Beschäftigung in der Weiterbildung“. Der Hintergrund ist: Nach wie vor wird der Weiterbildungsbereich von der Politik sträflich behandelt. Die radikalen Kürzungen im Kontext der neoliberal ausgerichteten Neuorientierung der Arbeitsmarktpolitik und der viel kritisierten Hartz-IV-Gesetze sowie die neuerlichen Kürzungen bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik haben nicht nur für die Arbeitslosen, sondern auch für die Beschäftigten in der Weiterbildung äußerst negative Folgen.

Die GEW weist darauf hin: Tendenzen der Ausweitung prekärer Arbeit zeigen sich auch in anderen Bildungsbereichen. Das Schwarzbuch richtet sich gegen einen schleichenden Gewöhnungsprozess an prekäre Arbeit in der Weiterbildung und damit gegen das Schönreden und gegen die Verherrlichung der Marktgesetze im gesamten Bildungsbereich. Die pädagogische Arbeit hat in allen Bildungsbereichen einen hohen Wert für die Gesellschaft, in kultureller, sozialer und ökonomischer Hinsicht. Eine Diskriminierung des Personals in der Weiterbildung, sowohl hinsichtlich der Entlohnung wie auch der sozialen Rechte der Beschäftigten, ist nicht akzeptabel und rechtlich höchst problematisch. Somit darf die Ungerechtigkeit gegenüber den Weiterbildnern, die in der Expertise von Prof. Dr. Rolf Dobischat u. a. aufgedeckt wird, nicht hingenommen werden. Es ist ein Skandal, dass in der öffentlich geförderten Weiterbildung für hochqualifizierte pädagogische Arbeit oftmals auf Hartz-IV-Niveau bezahlt wird, dass keine Sicherheit des Arbeitsplatzes und keine soziale Absicherung besteht, dass im Krankheitsfall keine Weiterbezahlung erfolgt. Die GEW fordert eine entschiedene Tendenzwende in der Beschäftigung im Weiterbildungsbereich, im Interesse der Beschäftigten und auch im Interesse der Lernenden. Gute Weiterbildung braucht gute Arbeitsbedingungen.