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Nr. 45/2022

GEW streikt für bessere Arbeitsbedingungen in Berliner Schulen

Über 3.500 Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen und Schulpsycholog*innen haben heute ganztägig ihre Arbeit niedergelegt und vor der Senatsfinanzverwaltung und dem Roten Rathaus für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz demonstriert. Mit dem Tarifvertrag will die GEW BERLIN das zahlenmäßige Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich regeln. „Wir wollen die Arbeitsbedingungen in den Berliner Schulen verbessern. Kleinere Klassen bedeuten weniger Stress, Lärm und Belastung und gleichzeitig bessere Lernbedingungen“, erklärte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN.

Finanzsenator Daniel Wesener verweigert bisher Verhandlungen mit der GEW BERLIN über einen Tarifvertrag. „Wir hoffen, dass Herr Wesener seine Haltung überdenkt und sich zu Verhandlungen bereit erklärt. Wenn wir kein Angebot für ein substanzielles Gespräch bekommen, dann werden wir noch vor den Herbstferien erneut zum Streik aufrufen“, unterstrich Erdmann.

„Die Bildungskrise, in der wir uns aktuell befinden, ist die Folge jahrelanger Versäumnisse des Berliner Senats“, erklärte der Leiter des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik, Udo Mertens. „Viel zu wenig Personal wurde ausgebildet, zu wenige Schulen wurden gebaut. Mit einem Tarifvertrag hätten wir endlich ein Instrument, um verbindliche Verbesserungen in den Berliner Schulen zu erreichen. Wir müssten nicht weiter dabei zusehen, wie die Bildungsbedingungen immer schlechter werden“, so Mertens weiter.

Die Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik, Anne Albers, wies darauf hin, dass sehr viele Lehramtsstudierende sich gegen den Lehrer*innenberuf entschieden, weil die Arbeitsbedingungen so schwierig sind. „Wir machen unsere berechtigten Forderungen nicht vom Unwillen des Senats abhängig, überhaupt genügend Lehrkräfte auszubilden. Stattdessen braucht es zur Umsetzung eines solchen Tarifvertrags auch einen verlässlichen Fahrplan. Das hätte eine Signalwirkung an alle Lehrkräfte und wäre ein gutes Argument, um die so dringend benötigten Fachkräfte zu gewinnen. Die politisch Verantwortlichen sollten nicht weiter nach Kassenlage bestimmen dürfen, wie die Arbeits- und Lernbedingungen in unseren Schulen aussehen“, so Albers.

Im Rahmen des ganztägigen Warnstreiks hat die GEW BERLIN zu einer Demonstration aufgerufen. Vom Moritzplatz ging es über die Senatsfinanzverwaltung zum Roten Rathaus, wo gegen Mittag eine lautstarke Abschlusskundgebung stattfand.

 

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
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