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Nr. 52/2023

3.000 Beschäftigte aus dem Sozial- und Erziehungsdienst streiken vor dem Abgeordnetenhaus

GEW BERLIN und ver.di haben im Rahmen der Länder-Tarifrunde die Beschäftigten im Bereich des Sozial- und Erziehungsdienstes im TV-L des Landes Berlin und die GEW-Mitglieder der staatlichen Berliner Hochschulen (außer HTW) zu einem Warnstreik aufgerufen – und rund 3.000 Beschäftigte haben sich beteiligt. Die GEW fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens 500 Euro und erwartet, dass die Verbesserungen aus dem Bereich des kommunalen Sozial- und Erziehungsdienstes übernommen werden.

Nur wenn Kitas und Schulen gut ausgestattet sind, nur wenn gut ausgebildete Pädagog*innen vor Ort sind, können Kitas und Schulen ein guter Lebens- und Lernort für unsere Kinder sein“, betonte auf der Bühne vor dem Abgeordnetenhaus Doreen Siebernik, selbst Erzieherin und im GEW-Bundesvorstand für den Sozial- und Erziehungsdienst zuständig. „Leider erleben wir Fachkräfte jeden Tag eine andere Realität; überall fehlen Kolleg*innen und die Erschöpfung ist riesengroß. Der Fachkräftemangel bringt viele Pädagog*innen ans Limit, da muss dann zumindest das Gehalt stimmen. 10,5 Prozent sind nötig, weil die Lebenshaltungskosten stark gestiegen sind, weil die Lohnpolitik der Krise nicht hinterhersparen darf und weil der öffentliche Dienst Vorbild sein muss!“

Die GEW präsentierte vor dem Berliner Abgeordnetenhaus unabhängig von dem aktuellen Arbeitskampf außerdem „15 Forderungen für mehr Pädagog*innen in der frühen Bildung“ und „15 Forderungen für den guten Ganztag“ an die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch. „Wir zeigen auf, was es jetzt in dieser krassen Mangelsituation braucht, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Guter Ganztag braucht genügend Fachkräfte und gute Arbeit gibt es nur für einen guten Lohn“, erklärte Anne Albers, selbst Lehrerin und Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik der GEW BERLIN. An Senatorin Günther-Wünsch gerichtet sagte Albers: „Nehmen Sie die Verantwortung an! Verbessern Sie die Bedingungen in Kita und Ganztag und machen Sie sich für bessere Erzieher*innen-Gehälter stark. Für die Kolleg*innen, die jeden Tag vor Ort ihr Bestes geben – für die Kinder dieser Stadt!“.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46