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Nr. 57/2021

Länder-Tarifabschluss kann nicht zufrieden stellen

Die GEW BERLIN bewertet den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst der Länder kritisch. Nur vor dem Hintergrund der sich verschlechternden epidemischen Lage und der sich zuspitzenden Situation in den Bildungseinrichtungen hat die GEW dem vorliegenden Kompromiss zugestimmt. „Die Arbeitgeber waren leider nicht dazu bereit, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung in der Corona-Krise gerecht zu werden. Unsere Zustimmung haben wir nach schwierigen Verhandlungen mit Blick auf die Gesamtgesellschaft gegeben. Wohlwissend, dass die Beschäftigten mehr verdient hätten. Die Arbeitgeber haben das Verantwortungsbewusstsein der Beschäftigten in Krisenzeiten schamlos ausgenutzt. Ein solches Ergebnis in Krisenzeiten und unter großem Druck zu erzeugen, steht den Arbeitgebern nicht gut zu Gesicht“, erklärte Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik der GEW BERLIN.

„Der vorgelegte Kompromiss wird dem Engagement der Kolleg*innen in Schulen und Kitas, in Gesundheits- und Sozialämtern und den Hochschulen nicht gerecht. Die Beschäftigten im Bildungsbereich setzen seit März 2020 täglich ihre Gesundheit aufs Spiel, um den öffentlichen Dienst funktionsfähig zu halten und den Kindern und Jugendlichen Bildung zu ermöglichen. Wir bedanken uns bei allen Kolleg*innen, die sich in der Tarifrunde eingesetzt haben. In der Zukunft muss es uns gelingen, die auf der Straße gezeigte Stärke auch am Verhandlungstisch zum Ausdruck zu bringen“, erklärte Udo Mertens, Leiter des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik der GEW BERLIN.

Die GEW hat dem Ergebnis auch zugestimmt, um die Zahlung der angebotenen steuer- und sozialversicherungsfreien Einmalzahlung für die Tarifbeschäftigten und die Beamt*innen zu ermöglichen. Die Kernpunkte des Tarifabschlusses sind:

•    Corona-Sonderzahlung in Höhe von 1.300 Euro bis März 2022, steuer- und sozialabgabenfrei
•    2,8 Prozent mehr Gehalt ab dem 1. Dezember 2022
•    Vertragslaufzeit bis zum 30.9.2023

 

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46