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Nr. 16/2023

Lehrkräfte streiken zum zehnten Mal für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz

Tausende Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen haben heute die Arbeit niedergelegt, um für den Abschluss eines Tarifvertrags Gesundheitsschutz zu streiken. Mit dem Tarifvertrag will die GEW das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich regeln. Der insgesamt zehnte Streiktag für einen TV Gesundheitsschutz fand heute mit dezentralen Aktionen und Streikversammlungen in allen Berliner Bezirken statt.

„Unsere Forderung bleibt bestehen, auch wenn die Koalition sich ändert. Wir wollen kleinere Klassen!“, sagte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN. „Wir sehen nicht tatenlos zu, während die neue Koalition ihr Regierungsprogramm für die kommenden drei Jahre verhandelt. Wer auch immer der neue Finanzsenator oder die neue Finanzsenatorin ist, muss sich mit uns an einen Tisch setzen und mit uns die Weichen stellen für mehr Personal und mehr Räume, damit kleinere Klassen künftig Realität werden. Sogar die Bildungspolitiker*innen aller demokratischen Parteien haben uns vor der Wahl aufgefordert, weiter zu streiken, damit sich endlich etwas ändert“, so Erdmann.

Die Streikaktionen heute fanden über die ganze Stadt verteilt statt. Im Bezirk Mitte versammelten sich die Streikenden unter anderem in der HU-Mensa Nord. „Das politische Versagen bei der Bedarfsplanung von Lehrkräften soll zu noch größeren Klassen und noch mehr Arbeitsverdichtung führen. Die Arbeitsbedingungen werden seit Jahren schlechter, auf Kosten von Schüler*innen und Pädagog*innen. Die Kolleg*innen haben ein großes Bedürfnis, sich über die Arbeits- und Lernbedingungen auszutauschen. Wir müssen die Abwärtsspirale in den Schulen mit einem Tarifvertrag stoppen“, erklärte Manuel Honisch von der Bezirksleitung Mitte.

Auch morgen ruft die GEW BERLIN die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin zum Warnstreik auf. Ab 10 Uhr startet am Potsdamer Platz eine zentrale Demo zum Roten Rathaus, wo ab 11:30 Uhr die Abschlusskundgebung stattfindet.

Im Juni 2021 hat die GEW BERLIN erstmals zu Verhandlungen über einen TV Gesundheitsschutz aufgefordert. Eine Befragung der GEW BERLIN unter angestellten Lehrkräften hat gezeigt, dass die Klassengröße die wirksamste Stellschraube bei der Senkung der Arbeitsbelastung ist.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Privat:  030 / 219993-46