Zum Inhalt springen

Nr. 50/2023

TV-L-Streik der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst: Nur so GEWinnen wir die Fachkräfte der Zukunft

Mit einem gellenden Trillerpfeifenkonzert empfingen mehrere Hundert Beschäftigte aus dem Sozial-und Erziehungsdienst im TV-L des Landes Berlin den Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD), vor dem Potsdamer Kongresshotel, wo am Vormittag die zweite Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) stattfand. Die GEW BERLIN hatte die in Kita und Schule Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. In Berlin sind ca. 7.600 Erzieher*innen in Kita-Eigenbetrieben des Landes Berlin beschäftigt und ca. 5.000 Erzieher*innen in öffentlichen Schulen.

Christiane Weißhoff, Kita-Expertin der GEW BERLIN: „Wenn die Arbeitgeber bei uns sparen, sparen sie an der Zukunft unserer Gesellschaft! Deswegen fordern wir 10,5 Prozent und mindestens 500 € mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Wir verlangen endlich die Wertschätzung, die wir verdienen! Die Erzieher*innen sind es, die unsere Kinder die ersten Türen in die breite Bildungslandschaft öffnen und mit viel Herz, hoher Fachlichkeit und unermüdlicher Fürsorge unsere Kinder bilden, erziehen und betreuen. Um dafür gut ausgebildete motivierte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten, müssen attraktive Bedingungen her. Dazu zählt auch ein gutes Gehalt.

Auch auf die Verbesserungen für die Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst (SuE), die die Gewerkschaften im vergangenen Jahr erkämpft haben, warten die Erzieher*innen und Sozialpädagog*innen auf Länderebene.

Die GEW-Vorsitzende Maike Finnern appellierte in Potsdam angesichts aktuell steigender Steuereinnahmen an die Verantwortung der öffentlichen Arbeitgeber: „Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder hat die Möglichkeit und die Pflicht, einen Beitrag zu leisten, die Wirtschaft durch Gehaltssteigerungen der Beschäftigten und Investitionen wieder anzuschieben.“

Martina Regulin, Landesvorsitzende der GEW BERLIN, ergänzte: „Die GEW vertritt in dieser Tarifrunde alle Bildungsarbeiter*innen. Insbesondere für die Gruppen im unteren Lohnspektrum sind aufgrund der Preissteigerungen Lohnerhöhungen dringend notwendig. Aber überall fehlen Fachkräfte, die ohne bessere Einkommensbedingungen sicherlich nicht kommen werden. Nur so gewinnen wir junge Menschen als Fachkräfte der Zukunft.“

Bei der ersten Tarifrunde am 26. Oktober nahmen die Vertreter*innen der Arbeitgeberseite die gewerkschaftlichen Forderungen entgegen, ohne ihrerseits ein Angebot vorzulegen.

Für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder sind insgesamt drei Verhandlungsrunden geplant. Die dritte und voraussichtlich letzte Runde wird am 7. und 8. Dezember 2023 ebenfalls in Potsdam stattfinden.

Ansprechpartnerin für Ihre Fragen in Bezug auf diese Presseerklärung ist Martina Regulin. Zu erreichen unter der Telefonnummer: 0151-15134644

Kontakt
Martina Regulin
Vorsitzende
Telefon:  030 / 219993-47