Streik am 7. Juni
24/7 kann nur Chat-GPT
Am zweiten der drei Streiktage versammelten sich 3.000 Lehrkräfte vor der Bildungsverwaltung, um für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz zu streiken.
Mit einem Tarifvertrag Gesundheitsschutz soll beispielsweise die Klassengröße in Grundschulen auf 19 Kinder und für die Klassen ab Jahrgangsstufe acht auf 24 Schüler*innen begrenzt werden.
Auch der neue CDU-geführte Senat weist die Forderung nach Tarifverhandlungen zurück und verweist auf die Ablehnung des Arbeitgeberverbandes TdL. Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN:
„Fünf-Tage-Woche, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Mutterschutz. Was für uns heute selbstverständlich ist, hätte es nicht gegeben, wenn die Gewerkschaften sich von der ablehnenden Haltung der Arbeitgeber hätten einschüchtern lassen. Es ist an der Zeit, dass unsere Arbeitsbedingungen in einem Tarifvertrag geregelt werden und nicht vom Arbeitgeber einseitig diktiert werden. Unsere Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass es immer einen Weg gibt, wenn der Wille da ist: In Bayern gibt es eine tarifliche Ballungsraumzulage, Ärzt*innen und IT-Fachkräfte werden in Berlin übertariflich bezahlt und die meisten Beschäftigen im Berliner öffentlichen Dienst erhalten die Hauptstadt-Zulage – alles ohne Zustimmung der TdL. Gleichzeitig kokettiert der neue Senat mit dem Austritt aus der Tarifgemeinschaft, um einige Beschäftigtengruppen besser zu bezahlen. Der Senat soll doch bitte endlich sein Verhältnis zur TdL klären und aufhören, Nebelkerzen zu zünden!“
Die streikenden GEW-Mitglieder zogen durch den Ostteil Berlins zum Roten Rathaus zur Abschlusskundgebung, bei der auch die neue Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch mit einigen Kolleg*innen das Gespräch suchte.
Sara Ziegler, Lehrerin aus Reinickendorf äußerte sich dort vor den Streikenden: „Die Wissenschaft zeigt uns seit dreißig Jahren: Kleinere Lerngruppen sind lernförderlich. Aber seit Jahren werden diese Erkenntnisse vernachlässigt und die Politik investiert nicht in unsere Zukunft – investiert nicht in Bildung. Augen zu und durch, ist das Motto. Dass wir aber alle darunter leiden, sowohl die Schüler*innen als auch wir Padägog*innen ist völlig egal. Aber so kann es nicht weitergehen.“
Am 8. Juni, den insgesamt 14. Streiktag, treffen sich die Streikenden im Mauerpark in Pankow.