Thomas Zadow: Gute Arbeit, gutes Geld
blz 07 - 08 / 2013
Fair Pay auch für SchulhelferInnen gefordert.
Gute Arbeit, gutes Geld
von Thomas Zadow, Betriebsrat
Am 29. Mai 2013 haben 250 SchulhelferInnen auf Kundgebungen an verschiedenen Schulen, in der Nähe des Abgeordnetenhauses und vor der Senatsfinanzverwaltung demonstriert, um auf ihre schlechte Gehaltssituation aufmerksam zu machen: Sie werden noch immer nach dem BAT von 2001 bezahlt, sind von der Gehaltsentwicklung im öffentlichen Dienst abgekoppelt und haben seit über zehn Jahren keine Gehaltserhöhung bekommen.
Da sich die Senatsbildungsverwaltung weigert, den freien Trägern das Geld für höhere Gehälter zur Verfügung zu stellen, hat der Betriebsrat von tandem SH mit Unterstützung der GEW BERLIN die Aktion initiiert. Gefordert wird eine tarifgerechte Bezahlung nach dem geltenden Tarifrecht – und zwar sofort! Im Vorfeld hatten die SchulhelferInnen Unterschriften für ein Schreiben an den Finanzsenator und die Fraktionen im Abgeordnetenhaus gesammelt, in dem die Tarifforderungen der SchulhelferInnen unterstützt werden. Über 200 Eltern, Lehrkräfte und Schulleitungen haben unterschrieben. Diese Unterschriften wurden ebenfalls an diesem Tag dem Finanzsenator und den Fraktionen im Abgeordnetenhaus übergeben.
Die Rückmeldungen von Schulen und Eltern auf die Aktionen waren überwiegend positiv, denn sie sind an einer qualitativ guten Schulhilfe interessiert. Aber je größer der finanzielle Abstand zu vergleichbaren Arbeitsplätzen ist, umso schwerer wird es, gute MitarbeiterInnen zu finden. SchulhelferInnen erhalten zurzeit im Durchschnitt Verträge mit 17 Wochenstunden, das sind rund 800 Euro brutto. Dafür wird eine pädagogische oder pflegerische Ausbildung, hohes Engagement und große Flexibilität verlangt.
In der Wahlaussage der SPD zur Bundestagswahl heißt es, dass Leiharbeiter den gleichen Tariflohn erhalten sollen, wie er in ihren Betrieben gezahlt wird. Die SchulhelferInnen arbeiten in öffentlichen Schulen, also müssen sie auch entsprechend bezahlt werden. Gute Arbeit sollte zumindest fair bezahlt werden! Die SchulhelferInnen werden nicht locker lassen und weitere Aktionen durchführen.