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Gewerkschaft

Alles hat seine Zeit

Wir danken Heike Schlizio-Jahnke für ihr jahrzehntelanges Engagement.

Foto: Christiane Weisshoff

Nach über vierzig Arbeitsjahren in verschiedenen sozialen Bereichen verabschiedet sich Heike Schlizio-Jahnke aus einem durch ein vielseitiges gewerkschaftliches Engagement geprägten Berufsleben.

Im Rahmen der gewerkschaftlichen Arbeit im Bezirk Mitte haben wir uns, beide Erzieherinnen, Anfang der neunziger Jahre kennengelernt. Gemeinsam engagierten wir uns in der GEW-Bezirksleitung Mitte für die Belange der Erzieher*innen in den Kitas. Mit der Verabschiedung des Berliner Landesgleichstellungsgesetzes zu Beginn des Jahres 1991 kandidierte Heike für die nun neue Funktion der Frauenvertreterin des Bezirksamtes Mitte. Mit ihrer Wahl übernahm sie Verantwortung für die Interessen der weiblichen Beschäftigten. In dieser Zeit gab es viele herausfordernde Situationen, wie die Schließung von Kitas, die Übertragung von Kitas an freie Träger, die Benennungen von Personalüberhang oder die Eingruppierungen von pädagogischen Fachkräften, die sie als Frauenvertreterin und ich als Personalratsmitglied im Interesse der Kolleg*innen zu bewältigen hatten.

Heike entschied sich, ein berufsbegleitendes Studium der Sozialen Arbeit aufzunehmen und arbeitete nach dessen Beendigung als Sozialarbeiterin und Leiterin des Regionalen Sozialen Dienstes im Jugendamt des Bezirksamtes Mitte im Stadtteil Wedding. Hier setzte sie sich für bessere Bedingungen ein. Dabei ging es um eine professionelle Unterstützung der Kinder und ihrer Familien, einen stärkeren Blick auf den Schutz der Kinder und der jungen Heranwachsenden, verbunden mit guten Rahmenbedingungen für die Sozialarbeiter*innen. Mit der Protestform der »Weißen Fahnen«, die aus den Fenstern der Jugendämter gehängt wurden, machte Heike gemeinsam mit ihren Kolleg*innen öffentlich auf die dortige Situation aufmerksam. Die unzureichenden Ressourcen in den Berliner Jugendämtern sind immer noch hoch aktuell, daher geht diese Protestaktion mit Unterstützung der GEW BERLIN weiter.

Auf der Berliner Landesdelegiertenversammlung und auf Bundesgewerkschaftstagen hat Heike wichtige Anliegen der sozialpädagogischen Fachkräfte eingebracht und deutlich gemacht, dass diese Professionen in unserer Bildungsgewerkschaft ihren Platz haben und wahrgenommen werden.

Eine Zeit lang hatte Heike die Berliner Vertretung in der Bundesfachgruppe sozialpädagogische Berufe inne und brachte dort spezielle Themen der sozialen Arbeit ein.

Das Anliegen, eine gelingende Kooperation zwischen Mitarbeitenden der Jugendämter, der Kitas, der Schulen und anderer Jugendhilfeeinrichtungen im Sinne der Kinder und ihrer Familien zu gestalten, war Heike wichtig und sie brachte dies aktiv durch Veranstaltungen und Seminare in die GEW BERLIN ein.

Bei Protestveranstaltungen und Streiktagen haben wir uns oft getroffen, um uns gemeinsam mit anderen GEW-Mitgliedern erfolgreich für bessere und attraktivere Bedingungen unserer Kolleg*innen in den sozialpädagogischen Berufsfeldern einzusetzen.

Nun steigt Heike Ende Oktober 2023 aus dem aktiven Berufsleben aus. Es werden sich ihr Türen öffnen für Dinge, die bisher etwas zu kurz kamen und die nun mehr Platz haben können. Wir wünschen ihr viel Freude mit den geplanten und entstehenden Vorhaben und wir sagen Danke für eine großartige, ereignisreiche Zeit und für Heikes Engagement in und mit der GEW BERLIN.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Privat:  030 / 219993-46