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Gewerkschaft

Erste Aha-Erlebnisse

Vertrauenspersonen erzählen.

Foto: IMAGO

Bei uns an der Kiefholz-Grundschule war das Interesse an der Arbeitszeitstudie von Anfang an groß. Als wir auf einer Dienstberatung berichteten, wurde uns das Infomaterial förmlich aus den Händen gerissen. In den Sommerferien hatten viele Kolleg*innen schon die Eingabe in das Tool geübt, sodass wir uns in den Präsenztagen gegenseitig Tipps geben konnten. Vor allem die richtige Einordnung der Tätigkeit in eine der vorgegebenen Kategorien gab manchmal zu denken. Da wir im Personalzimmer aber immer sehr offen miteinander reden, wurden die Schwierigkeiten zügig gelöst. Mittlerweile nehmen circa zwei Drittel des Kollegiums an der Studie teil. Wir erinnern uns von Zeit zu Zeit ans Eintragen und dass beispielsweise auch pädagogische Gespräche im Kollegium während den Pausenzeiten erfasst werden müssen. Das eine oder andere Aha-Erlebnis bezüglich der Wochenarbeitsstunden habe ich schon miterleben dürfen. Als eine Kollegin beispielsweise berichtete, sie habe in der Woche der Präsenztage schon über 30 Stunden gearbeitet, oder eine andere Kollegin die 40-Stunden-Marke am Donnerstag in der ersten Schulwoche knackte. Wir sind daher schon sehr gespannt auf die hochfrequenten Zeiten im Schuljahr.

 

Eva Gilde, GEW-Vertrauensperson an der Kiefholz-Grundschule

 

 

 

Bei den etwa 20 Lehrkräften unserer Schule, die an der Studie teilnehmen, kommt das Tool zur Erfassung sehr gut an. Das Eintragen ist total komfortabel und schnell erledigt.

Die Kolleg*innen finden es ungünstig, dass die Vor- und Nachbereitungszeit von Unterricht und Klassenleitungstätigkeiten in einer Kategorie zusammen erfasst werden. Genau das sind die Zeiten, wo es sich im Alltag beißt. Hier mal schwarz auf weiß zu sehen, welchen Umfang die Arbeit für die Klasse einnimmt, hat uns überrascht.

Das war auch die zentrale Erkenntnis eines Kollegen, der erst später eingestiegen war, weil er zunächst befürchtet hatte, die Teilnahme an der Studie sei zeitlich zu aufwändig, und der nun sehr froh sei, dabei zu sein. Durch das Monitoring hat er schon jetzt Veränderungen an seinen Arbeitsgewohnheiten vorgenommen und priorisiert nun die Vor- und Nachbereitungszeit mehr, die zuvor im Verhältnis zu kurz gekommen ist.

Am Ende werden wir auch programmatische Schlussfolgerungen ziehen müssen. Die Studie zeigt uns jetzt schon, was seit Jahren ein offenes Geheimnis ist, eine einzige Abminderungsstunde für die Klassenleitung ist ein schlechter Witz!

 

Sören Strohecker, GEW-Vertrauensperson an der Kurt-Tucholsky-Oberschule (ISS mit gymnasialer Oberstufe)

 

Informationen zur Arbeitszeitstudie:

www.gew-berlin.de/Arbeitszeitstudie

 

Informationen zu den GEW-Vertrauensleuten:

www.gew-berlin.de/vertrauensleute

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46