Lange Nacht der GEW BERLIN

Bereits zum zweiten Mal fand am 15. September 2023 eine Lange Nacht der GEW BERLIN statt und wir freuen uns, dass wir an das erfolgreiche Format von 2019 anknüpfen konnten! Dieses Mal sind weit über 150 Kolleg*innen der Einladung gefolgt, um zu feiern, zu diskutieren und ein spannendes und unterhaltsames Programm zu genießen. Sogar das Wetter hat mitgespielt. Bei spätsommerlichen Temperaturen saßen Kolleg*innen bis zum späteren Abend im Garten, um sich bei Bar und köstlichem Essen vom Buffet zu unterhalten.

Uns als Vorbereitungsgruppe hat die Planung der Veranstaltung sehr viel Spaß gemacht. Wir wollten, dass die Lange Nacht der GEW BERLIN für die GEW steht, die wir sein wollen. Wir sind eine Mitmachgewerkschaft. Daher haben wir uns besonders gefreut, dass so viele aktive GEW-Kolleg*innen mit ihren Beiträgen dafür gesorgt haben, dass der Abend rundum ein Erfolg geworden ist. Die Lebendigkeit der GEW braucht das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitglieder. Die ehrenamtlichen GEW-Aktiven machen die GEW BERLIN zu dem, was sie ist. Dafür wollen und brauchen wir eine Kultur der Wertschätzung.

Marie Viney hat als Zeremonienmeisterin durch den Abend geleitet und dafür gesorgt, dass die Gäst*innen bei dem vielseitigen Programm nicht den Überblick verloren haben. Mit seinen Führungen durchs Haus hat Markus Hanisch Einblicke hinter die Kulissen unseres offenen Gewerkschaftshauses gewährt.

Inhaltliches Highlight war die Diskussionsveranstaltung mit Teresa Bücker, mit der wir neue Modelle der Arbeitszeit diskutieren konnten. Moderiert von Laura Haßler haben wir mit Teresa Bücker über ihr aktuelles Buch »Alle_Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit« gesprochen, über Zeit(un)gerechtigkeit, gewerkschaftliche Strategien und darüber, warum Zeit eine entscheidende Ressource für Gleichberechtigung und Partizipation ist. Viele Menschen erleben Zeitmangel als existenzielles Problem, aber nur Wenige haben die Mittel, um sich zu behelfen, indem sie zum Beispiel Care-Arbeit an (schlecht) bezahlte Arbeitskräfte auslagern. Die Diskussion hat uns darin bestärkt, dass es unsere Aufgabe als Gewerkschaft ist, den vielen individuellen Wünschen nach mehr frei gestaltbarer Zeit in eine kollektive Kampagne zu vereinen und dem Diskurs über Zeitnot damit eine kollektive und solidarische Dimension zu geben. Teresa Bücker hat eindrücklich gezeigt, wie drängend eine gerechte Zeitpolitik ist: Die Zukunft unserer Demokratie hängt daran.

Zuspruch und Anerkennnung der ganz besonderen Art gab es während der Langen Nacht vom Kompliment-O-Mat. Lena Hällmeyer und Doreen Grahl haben die Teilnehmer*innen mit ihren liebevoll gezeichneten Portraits und ihren individuellen Komplimenten bezaubert. Auf wunderbare Weise ist es den Künstlerinnen gelungen, die Komplimente-Suchenden zu einem positiven Blick auf sich selbst einzuladen. Sie haben illustriert, wie Wertschätzung geht und damit alle unsere Erwartungen übertroffen.

In Mini-Workshops konnten die Teilnehmenden in verschiedene Themen reinschnuppern. Leider haben wir auch auf GEW-Kundgebungen schon Erfahrungen damit gemacht, dass sich rechte Teilnehmer*innen unter die Demo mischen oder andere Teilnehmende interviewen. Die Expert*innen von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus haben einen komprimierten Einblick gegeben, wie wir in solchen Situationen souverän und sicher reagieren können.

Grundlagen für ein sicheres und überzeugendes Auftreten hat Sprechcoach und Diplom-Gesangspädagogin Ines Theileis in ihrem Mini-Workshop mit den Teilnehmenden erarbeitet.

Michaela Ghazi hat zum Speed-Dating mit den GLV-Mitgliedern eingeladen. Hier gab es die Gelegenheit, die GEW BERLIN in ihrer Vielfalt kennenzulernen, Anknüpfungspunkte zu finden und aktive GEWler*innen zu aktuellen bildungs- oder gewerkschaftspolitischen Themen zu befragen. Alles auf Zeit – Speed-Dating eben!

Die Fotobox hat für unvergessliche Erinnerungsfotos gesorgt, wobei eher Mut zur Grimasse als Wunsch nach Perfektion gefragt war. Und wer den Wunsch nach Perfektion bei der Foto-Box schon abgegeben hatte, konnte beim Karaoke bis tief in die Nacht auf seine Kosten kommen.

Wir danken ganz herzlich allen Kolleg*innen, die uns in der Vorbereitung und Umsetzung unterstützt haben und die die Lange Nacht durch eigene Beiträge bereichert haben!

Unser Fazit: Tolles Fest, gute Stimmung, spannende Inhalte – gerne wieder!