Zum Inhalt springen

bbz 12 / 2019

Tolga zählt – er rechnet nicht

Hilfe für Kinder mit Rechenschwierigkeiten bietet die i-mint-Kartei »Auf dem Weg zum denkenden Rechnen«

In jeder Klasse gibt es Kinder, die beim Berechnen von Aufgaben wie 7 + 8 große Probleme haben. Sie lösen diese Aufgaben meist zählend, weil sie keine Lösungsstrategien kennen oder mit der Zahlzerlegung (7= 6 + 1 / 5 + 2 / 4 + 3) beziehungsweise dem dezimalen Denken (Rechnen in Einer, Zehner, Hunderter, Tausender Schritten) Probleme haben.

Solche Kinder finden sich in allen Jahrgängen, auch noch über die Grundschule hinaus. Was ist zu tun? Im normalen Förderunterricht lassen sich diese Probleme meist nicht beheben, weil es bei diesen Kindern um das Erwerben von mathematischen Grundvorstellungen im Zahlenraum 1 bis 20 geht und dies der Stoff der ersten Klasse ist, welcher viel zu oft vorausgesetzt wird.

Es braucht also eine Förderung, die an den Wurzeln des Rechnen Lernens ansetzt. Nun hat die Senatsverwaltung für Bildung im letzten Monat an jede Berliner Grundschule eine Kartei mit dem Titel »Auf dem Weg zum denkenden Rechnen« geschickt. Diese Kartei widmet sich explizit dem Problem der zählenden Kinder, vor allem der Arithmetik im Mathematikunterricht. In der ersten Klasse werden nämlich die Zahlenräume bis 20 und bis 100 thematisch behandelt. Sie bietet auch fach-fremd unterrichtenden Lehrkräften praxiserprobte Beispiele, darauf bezogenes Hintergrundwissen und passgenaue Förderangebote für Kinder mit Rechenschwierigkeiten.

Rechenschwierigkeiten kann man auflösen

Das Besondere an dieser Veröffentlichung ist, dass sie einen individuellen förderdiagnostischen Test enthält, als auch genau da-rauf abgestimmte Übungsangebote. Beim Test geht es darum, genau herauszufinden welche fehlerhaften Denkkonzepte das Kind am Weiterlernen hindern. Die an-schließenden Übungsangebote und Förderbeispiele knüpfen direkt daran an. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung von Rechenstrategien. Kinder brauchen Strategien, wenn sie nicht zählende Rechner*innen bleiben sollen. Wichtig ist dabei besonders, dass die Förderung auf dem Verstehen der mathematischen Handlungen aufgebaut ist, damit Weiterlernen möglich wird.

Zum besseren Verständnis wird hier der obere Teil der Arbeitskarte »Strategie: Kraft der 5« dargestellt. Ihr findet hier ein Beispiel, in dem anhand des Materials die Übung konkret vorgestellt wird. Die Hilfe im unteren Teil (im Bild nicht zu sehen)unterstützt die Lehrkraft sowohl im fachlichen »Worum geht es?«, als auch im methodischen Bereich »Wie kommt die Handlung in den Kopf?«.

Die Kartei lässt sich im Internet herunterladen. Dies ist für den unterrichtlichen Gebrauch auch erwünscht. Unter dem Titel »Auf dem Weg zum denkenden Rechnen« findet ihr sowohl die Kartei, als auch die benötigten Materialien. Zudem gibt es Fortbildungsangebote im regionalen Fortbildungsverzeichnis, in denen die Kartei im Mittelpunkt steht.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46