Prinzip Augen zu und durch

Wie ist es um die Personalausstattung in den Berliner Kitas konkret bestellt? Wie viele Fälle von Personalunterschreitungen gab es und wie hoch ist die aktuelle Personalausfallquote? Das ist Gegenstand einer aktuellen parlamentarischen Anfrage des CDU-Abgeordneten Roman Simon. Die Antwort der Senatsbildungsverwaltung:  Die Träger haben 2022 bisher 238 Meldungen wegen massiver Personalunterschreitungen, die die Betriebsführung beeinträchtigen könnte abgegeben. Was die Personalausfallquote betrifft, liegen der Verwaltung keine Zahlen vor, aus denen kurzfristige Krankheitsausfälle hervorgingen. Bezug genommen könne daher nur auf langfristige Abwesenheiten und diese seien erstaunlich niedrig. 92,7 Prozent der Beschäftigten seien aktiv tätig.

"Wir wissen aus der täglichen Praxis, dass wir chronisch unterbesetzt sind. Gerade dieses Kitajahr hat zu einer massiven Überbelastung der Kolleginnen und Kollegen geführt. Wenn man den Beschäftigten sagen würde, dass durchschnittlich 92 Prozent doch aktiv sind, würden sich die Beschäftigten stark wundern. Die Realität ist eine ganz andere", so Christiane Weißhoff, Kitaexpertin der GEW BERLIN.

Die kurzzeitigen Ausfälle scheinen für die Senatsverwaltung irrelevant zu sein, obwohl es gerade diese Ausfälle durch Erkältung, Magen-Darm-Virus oder Corona sind, deshalb in den Kitas massiv das Personal wegfällt. Für die GEW BERLIN entsteht der Eindruck, dass die Senatsverwaltung keinen richtigen Überblick über die tatsächliche Situation in den Kitas hat oder ihn nicht haben will. Beides führt dazu, dass die Kolleg*innen überlastet sind und die Politik nicht angemessen auf den Notstand reagieren kann. Die GEW BERLIN wird sich im anstehenden Wahlkampf intensiv für die Verbesserung des Kita Personalschlüssels einsetzen!