Gewerkschaft
Wir trauern um Folker Schmidt
Ein Nachruf auf unseren Kollegen.
Erst vor wenigen Jahren, als Folker sich nach 20-jährigem Engagement aus der Redaktionsarbeit zurückzog, haben wir als bbz-Redaktion einen Abschiedstext geschrieben, um sein Engagement in der GEW BERLIN zu würdigen. Heute sitzen wir und schreiben seinen Nachruf und können nicht fassen, wie plötzlich Folker von uns gegangen ist.
Nächstes Jahr am 1. Mai wäre Folker 50 Jahre GEW-Mitglied gewesen. Er war als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität tätig und hat sich in der GEW in der Abteilung Wissenschaft engagiert. Zwei Jahre lang war er Vorsitzender der Abteilung und Mitglied des Geschäftsführenden Landesvorstandes der GEW BERLIN.
Von 1999 bis 2020 (mit einem Jahr Pause) war Folker Redakteur der bbz. Sein Hauptaugenmerk lag hier auf den Hochschulthemen und er betreute eine ganze Reihe von Titel-Schwerpunkten dazu. Darüber hinaus war er Mitglied der Landesdelegiertenversammlung und hat unter dem Titel »Die Landesdelegierten tagten« viele Male über die Veranstaltungen auf seine eigene launische Art geschrieben und der manchmal doch etwas trockenen Veranstaltung so etwas Würze eingehaucht. Mit seiner Rubrik »Gesichter der GEW«, in der zufällig gewählte Mitglieder fünf Fragen beantworteten, hat er außerdem dazu beigetragen, die Vielfalt unserer Gewerkschaft sichtbar zu machen.
Folker war bei uns vor allem für seinen Humor bekannt und für seine Großzügigkeit: Viele schöne Sommerfeste haben wir in seinem gemütlichen Garten in Tempelhof verbringen dürfen – auch als er gar nicht mehr aktiv in der Redaktion war, haben er und seine Frau Anne uns empfangen.
Anfang des Jahres haben wir in der Redaktion beraten, wann wir ihn endlich in der Senior*innen-Residenz besuchen wollen, in der er seit knapp einem Jahr lebte. »Er ist nicht mehr so mobil, aber ansonsten geht es ihm gut«, sagte uns seine Frau noch vor einigen Monaten. Aber etwas angegriffen war seine Gesundheit eben doch. Zwei kurz aufeinanderfolgende Krankheiten hat er nicht überstanden.
Das letzte Mal haben wir uns auf einem Autor*innen-Fest der Redaktion gesehen. Folker hielt eine kleine Rede, wie nur er das konnte, baute mit großen Worten einen Spannungsbogen auf, der mit der banalen Rückgabe einer vergessenen Tupperschale seine perfekte Pointe fand. Einmal mehr hatte Folker uns alle zum schallenden Lachen gebracht. Damit hat er sich von uns verabschiedet, an diesem Sommertag und wie wir heute wissen: auch für immer. Mach’s gut, lieber Folker – so werden wir dich in Erinnerung behalten!
In tiefer Trauer und Verbundenheit.