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Gewerkschaft

Zeitzeug*innen für Interviews gesucht

»Radikalenerlass« und »Berufsverbote« in den 1970er/80er Jahren in West-Berlin.

Foto: GEW

Waren Sie selbst oder Ihnen nahestehende Personen aufgrund des sogenannten Radikalenerlasses in West-Berlin von Disziplinierungen bis hin zum Berufsverbot bedroht oder betroffen? Wurden Sie als Bewerber*in für eine Stelle im öffentlichen Dienst zu einer Anhörung geladen, um Zweifel an Ihrer Verfassungstreue auszuräumen? Wurden Ihnen Erkenntnisse mitgeteilt, dass Sie nicht auf dem Boden der freiheitlichen demokratischen Grundordnung ständen? Vermuten Sie, dass Sie eine Stelle nur aufgrund Ihres politischen Engagements nicht erhielten? Haben Sie von sich aus entschieden, eine Stelle im öffentlichen Dienst gar nicht erst zu suchen, da Sie fest mit einem Berufsverbot rechneten? Wurden Sie aus politischen Gründen zu Dienstgesprächen geladen? Dann sind Sie die passende Person für ein Forschungsprojekt an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Freien Universität Berlin!

Am 2. September 2021 hat das Abgeordnetenhaus den Senat aufgefordert, »sicherzustellen, dass die auf der Grundlage des Radikalenerlasses vom 28. Januar 1972 erteilten Berufsverbote und deren Folgen für die Betroffenen wissenschaftlich aufgearbeitet und die Ergebnisse in geeigneter Weise öffentlich zugänglich gemacht werden.« Das Forschungsprojekt »Der Radikalenerlass in West-­Berlin: Entstehung – Wirkung – Folgen« unter Leitung von Gabriele Metzler, Paul Nolte und Martin Sabrow kommt diesem Auftrag seit Januar 2024 nach.

Wer an der Befragung teilnehmen möchte, kann sich – vorzugsweise per E-Mail – mit dem Historiker Jan-Henrik Friedrichs in Verbindung setzen, der bereits zum Radikalenerlass in Bremen geforscht und publiziert hat. »Mich interessieren auch die vermeintlich kleinen Disziplinierungsversuche und die ganz unterschiedlichen Versuche, diese zu vermeiden oder darauf zu reagieren«, so Friedrichs. Die Interviews werden auf Wunsch anonymisiert.

 

Kontakt:

Jan-Henrik Friedrichs

Email: jan-henrik.friedrichs(at)hu-berlin(dot)de

Tel.: 030-20 93 70 61

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46